Turner feuern den Kessel an

KTTO/ TC 69 e.V. steigt motiviert in die Bundesligasaison ein

 

„Das wird richtig gut!“ Freut sich Sydnee Ingendorn auf die bevorstehende Saison in der 2. Bundesliga für sein Verein KTTO/ TC 69 e.V. Und dabei meint er nicht einmal einen überdurchschnittlichen Erfolg seines Teams, sondern vielmehr die Aufstellung seiner Mannschaft und die damit verbundenen stimmungsvollen Heimwettkämpfe. „Das ist ein Team aus zwei Turngenerationen, alle sind unter 30 Jahre und das Team hat einen sehr guten Zusammenhalt.“ Bei genauerer Betrachtung der Mannschaft wird deutlich, die Jungen fordern teamintern die Älteren und die Älteren geben ihre Erfahrung an die jungen Sportler weiter.

 

Natürlich bilden das Gerüst der Mannschaft die etablierten Sportler wie Matthias Bramkamp oder André Sauerborn. Bramkamp, der in den vergangenen Jahren zum Mr. Zuverlässig avancierte, wird jedoch nur noch an drei Geräten einsetzbar sein. Ringe und Barren machen seine Schultern nicht mehr mit. 20 Jahre Leistungssport zehren nicht nur bei Olympiasieger Fabian Hambüchen an der Substanz, doch er zeigte eindrucksvoll was trotzdem noch möglich sein kann.

 

Ähnlich bei André Sauerborn, der bis auf Ringe weiterhin mannschaftsdienlich an allen anderen Geräten eine wichtige Basis darstellen wird. Mit 26. bzw. 24 Jahren gehören auch Mirco Osting und Kai Berner schon zu den Erfahrenen. Osting, der neben der Turnerei vor allem durch seine DJ- Auftritte Popularität gewinnt, war in diesem Sommer auch bei der RTL- Show Ninja Warrior dabei. Wer schon einmal einen Heimwettkampf gesehen hat beim KTTO, der weiß, dass Mirco Osting sprichwörtlich das Publikum anheizen kann. Aber auch sportlich bauen die Trainer Ingendorn wieder speziell am Boden und am Barren auf seine Leistungen.

 

Besonders zufrieden zeigt sich Kai Berner derzeit. Der Sunnyboy aus dem Leistungsstützpunkt in Schmachtendorf kämpfte sich nach seinem Kreuzbandriss, zugezogen im letzten Saisonwettkampf 2015, wieder zurück und steht vor einem aussichtsreichen Comeback zum Saisonstart am 01. Oktober. Doch stand das personelle Gerüst vor einigen Jahren so noch auf wackeligen Beinen ohne die Möglichkeit einen Ausfall zu kompensieren, können die Trainer nun auf junge, motivierte Turner aus der Kunstturnschmiede KTTO zurückgreifen.

 

Allen voran warten die heimischen Fans auf den ersehnten Einstieg von Michael Donsbach. Der dreifache Deutsche Meister ist eine deutliche Aufwertung des Teams an verschiedenen Geräten und wird der Mannschaft durch seine Leistungen sicherlich einen Motivationsschub verpassen. Doch Trainer Sydnee Ingendorn tritt etwas auf die Euphoriebremse: „Michael freut sich riesig, wir freuen uns riesig und die Zuschauer freuen sich riesig, dass er endlich zum Team dazu stoßen kann. Er wird der Mannschaft auch eine wichtige Stütze sein. 

 

Doch vergessen darf man nicht, dass er erst 15 Jahre alt ist. Wir werden ihn punktuell an den Geräten einsetzen und nicht nur Sechskämpfe machen lassen. Das ist eine zu hohe Belastung.“

Er wird der Mannschaft auch eine wichtige Stütze sein. 

 

Doch dies stellt auch kein Problem dar. Denn mit Jacob und Moses Guthke, Luca Padalewski und Timo Balk stehen weitere Talente im Aufgebot des KTTO, die mittlerweile an verschiedenen Geräten dem Team helfen können. „Wir sind ausgeglichen aufgestellt und haben teilweise sogar zwei Ersatzleute pro Gerät. Und ich betone ohne Zukauf eines deutschen Turners. Das ist eine Situation auf die mein Vater und ich seit Jahren hingearbeitet haben.“ Ist es auch für die Trainer in diesem Jahr eine gewisse Erleichterung auf so eine Kadergröße zurückgreifen zu können.

 

Unterstützt werden die heimischen Turner wieder von ihren Teamkollegen aus den Niederlanden. Den Hauptanteil der Wettkämpfe werden in diesem Jahr Bam Verhofstad und der für Turnerverhältnisse großgewachsene Belgier Kristof Schroé übernehmen. Darüber hinaus werden noch Jorian Ilbrink, Karl Kosztka und der junge Nico van den Boogaard ihre beiden Teamkollegen zeitweilig ersetzen.

 

Natürlich geht es im Sport immer am Ende darum zu gewinnen und in der Tabelle möglichst viele Mannschaften hinter sich zu lassen. Und wer die Ingendorns kennt, weiß, dass verlieren nicht zu ihren Stärken zählt. Doch Ingendorn Junior sagt „Wir wollen immer gewinnen, speziell zu Hause. Aber ich wünsche mir vor allem wieder einen Hexenkessel bei den Heimwettkämpfen. Die Show, die die Jungs an den Geräten abfeuern werden, ist es auf jeden Fall wert.“

 

Die Heimwettkämpfe des KTTO/ TC 69 finden wie gewohnt in der Dreifachspothalle der Heinrich- Böll- Gesamtschule in Schmachtendorf statt. Der Eintritt ist frei. Die vier Heimwettkämpfe beginnen um 15 bzw. der Letzte, aufgrund von Verbandsvorgaben um 18 Uhr.